Von Hardy Kromer, Hohenzollersiche Zeitung
Wie können wir helfen? Diese Überlegung stand in der Junginger Grundschule am Anfang, als die Kinder vom schrecklichen Leid der Menschen in der Ukraine erfahren hatten. Die Kinder selbst waren es, so berichtet Rektor Tobias Lillge, die zum Schluss kamen: "Wir müssen Geld spenden." Nach weiteren Überlegungen war die Idee geboren, einen Spendenlauf zu
veranstalten - als Zeichen der Solidarität mit denen, die wegen des Krieges heimatlos geworden sind, sich auf die Flucht begeben haben und jetzt Hilfe benötigen.
Am 30. April hat es dann im zweiten Anlauf geklappt: Mehr als 40 Läuferinnen und Läufer, größtenteils Kinder aus den Klassen 1 bis 4, aber auch ältere Geschwister, Eltern und Bekannte drehten ihre Runden um den Junginger Sportplatz. Die mit der größten Ausdauer kamen mehr als 20 Mal rum. Die Eltern der Kinder spendeten für jede gelaufene Runde, und
dann fanden sich noch etliche Sponsoren, die teils erkleckliche Beträge dazu gaben: die Sparkasse Zollernalb 500 Euro, die Südwestdeutsche Stromhandels-GmbH ebenfalls 500 Euro und die Praxis "physio Vital Hechingen" 260 Euro. Unterm Strich stand ein Betrag, auf den Rektor Lillge und Bürgermeister Oliver Simmendinger stolz sind: 4356 Euro. Gemeinsam übergaben sie den Scheck am Donnerstag dem Geschäftsführer des DRK-Kreisverbands Zollernalb, René Mey. Der zollte höchste Anerkennung und erläuterte, wofür das Rote Kreuz das Geld verwenden wird: zum einen für den Betrieb der Krankenstation im Ankunftszentrum Meßstetten, wo ukrainische Geflüchtete medizinische Hilfe bekommen, zum anderen für die
dortige Kleiderkammer, wo Neuankömmlinge aus dem Kriegsgebiet eingekleidet werden. Meys Dank galt allen Läufern und Spendern.
Bürgermeister Simmendinger zollte den Organisatoren des Laufes, darunter das ganze Lehrerkollegium und der Elternbeirat, große Anerkennung für das soziale Engagement. Er selbst, so erinnerte der Schultes, habe zusammen mit seiner Tochter ebenfalls Runden gedreht und die Erfahrung gemacht, dass der Lauf bestens organisiert gewesen sei. Außer der Hilfe für ukrainische Geflüchtete habe der Spendenlauf noch einen weiteren positiven Effekt gehabt: Das Gemeinschaftsgefühl im Dorf sei wieder mal gestärkt worden.